ARTS OF THE WORKING CLASS – EINE STRASSENZEITUNG

VON PAUL SOCHACKI & MARIA INÉS PLAZA LAZO

Angeregt durch die globale Verstädterung, die in Metropolen stetig regionale Ursprünge mit neuen Lebensbezügen speist und eine digitale Vernetzung, die trotz einer potenziell endlosen Verflechtung von Wissen und Information für alle den ökonomischen Weg des geringsten Wiederstandes geht und Komfortzonen der Ohnmacht bevorzugt, widmet sich die erste Ausgabe von ‚Arts of the Working Class’ dem öffentlichen Raum, den Straßen und Gärten der Stadt.

Hier, wo sich Blicke und nicht nur Vorurteile begegnen, bietet sich uns die Gelegenheit vom Leben für das Miteinanderleben zu lernen. Hier belehrt uns Realität mit Widersprüchen. So sind es auch zwei Widersprüche, die zum Namen dieser Straßenzeitung geführt haben. Der Begriff der Arbeiterklasse hat trotz und gerade wegen einer Expansion von neuen Beschäftigungs- und Arbeitsmodellen seine integrative Kraft verloren. Damit steht er zur Neudefinition bereit. Hinzu kommt die durch Großgalerien und Investmentmodelle aus der Finanzwelt beförderte Industrialisierung der Künste, die dazu geführt hat, dass, nachdem lange die Kunst selbst als Beispiel für neoliberale Optimierungen antizipiert wurde, nun in den verdichteten Kunstszenen einiger Städte wie Berlin nun eine solidarische Bewegung Rechte einfordert.

Die Mitglieder der Redaktion von ‚Arts of the Working Class’ arbeiten im Kunstbetrieb. Deshalb entgehen uns nicht die Klüfte und Risse, die sich auch dank der Rücksichtlosigkeit im Kunstmarkt vertiefen und die nur ein Symptom gesamtgesellschaftlicher Tendenzen sind. Manche Gräben und Distanzen sind zwar unüberwindbar, aber in ihrer Rhetorik und Perspektive verbesserungswürdig: Wir wollen dementsprechend den Fokus auf das sogenannte Prekariat, auf die freiwillige Leistung lenken, welche die nicht angestellten Kulturarbeiterinnen, Arbeiterinnengenossenschaften, gemeinnützige Organisationen für die Institutionen erledigen. Institutionen sind erforderlich für eine bessere Verteilung gesellschaftlicher Werte, und aus diesem Grund wünschen wir uns, dass diese alle, auch die unter dem durchschnittlichen Lebensstandard leben, erreichen. Mit unserer Anzeigenpolitik möchten wir diese soziale Barrierefreiheit fördern. Deshalb sind Anzeigen von Künstlern selbst gestaltet, und dort, wo freier Eintritt möglich ist, weisen wir offensiv darauf hin. Wir danken allen, die mit ihren Anzeigen die erste Ausgabe von Working Class ermöglicht haben.

Da in der Metropole unterschiedliche Wirklichkeiten auch in Form von Sprache in Erscheinung treten, many languages may appear beside each other within this street journal. Estamos rodeados de gente con diferentes o complejos bagajes culturales. Per democratizzare l’Arte e imprescindibile un esperimento transculturale, con la forza dei cittadini e delle autonomie locali e internazionali. We want to emphasize this form of exchange by publishing texts in the native language of its thoughts. Since some ideas are not possible to translate, their existence between us may find other ways to influence us. Bazı fikirlerin tercüme edilmesi mümkün olmadığından, aramızdaki varlıkları bizi etkilemek için başka yollar bulabilir.

Paul Sochacki & María Inés Plaza Lazlo, Gründer der Straßenzeitung

‚Arts of the Working Class’ kann man auch über Reflektor M kaufen